Die Künstler*innen im Kosmos: Myriam Gämperli

Myriam Gämperlis Arbeiten knüpfen an eine surrealistische Tradition des Arrangements an. Die augenzwinkernde Mischung aus zu Erkennendem und Unvertrautem erzeugt einen Charme, der ihre Inszenierungen charakterisiert. Gämperli schafft einen Raum, in welchem Hierarchien hinterfragt, die Schwerkraft überwunden und Körper von ihren Begrenzungen befreit werden.

Meist setzt sie sich selbst, als hybride Wesen bzw. Mischformen von Objekt und Subjekt, in Szene. Die skulpturale Performance ermöglicht es ihr, multiple Identitäten einzunehmen, die sich über die Achsen von Natur, Geschlecht und Vorstellungen von Schönheit auffächern. Die bühnenartigen Sequenzen werden vom Alltag der Künstlerin inspiriert, der sich zwischen dem urbanen Raum Zürichs und der Natur Bettenaus SG abspielt.

Kontrastierende Elemente manifestieren sich in Gämperlis Collagen, Malereien, Installationen, Performances und Tänzen wiederholt. Sie spiegeln autobiografische Erfahrungen:aufgewachsen in einem Weiler von 75 Einwohner:innen, hat sie in Städten wie London, Berlin und Zürich gelebt. Die unterschiedlichen Kenntnisse mit Randgruppen und Subkulturen an der Schnittstelle von Kunst und Brauchtum prägen sie bis heute.

Das schmeichelnde Fell: Eine bunkerhafte Haut umhüllt eine scheinbar heile Welt. Mit Samthandschuhen wird altbewährtes gerechtfertigt. Das schmeichelnde Fell stellt Fragen an die Aufgaben eines mit Kunst belegten Hauses. Was will, soll vermittelt werden und wo bleibt das zeitnahe Treiben? In Form eines mobilen Wesens ist die Skulpturale Performance wandelbar, starr, sanft, schrill, solide, kitschig und dennoch beständig. Das Werk ist eine mit Sehnsucht erfüllen Landschaft, einer fassettenreichen Alternative.

Mehr über Myriam erfährt Ihr hier: myriamgaemperli.ch